Wonkun Jun

Der stille Klang

29. August - 14. September 2003
sowie am 27. und 28. September 2003

Der junge koreanische Künstler Wonkun Jun, der gerade in diesem Jahr als Meisterschüler von Helmut Federle seinen Abschluß an der Düsseldorfer Kunstakademie gemacht hat, beschreibt seine Bilder als Empfindungen, als Spiegel seiner Gefühle. Seine teilweise monochromen Farbraummalereien tragen eine sehr persönliche Handschrift. Er versucht nicht den Pinselstrich zu verstecken, sondern entwickelt aus der Pinselführung sein Malprinzip. Durch den vielschichtigen Auftrag dünner Acrylfarben auf weiß-grundierten Leinwänden entwickelt er einen Farbraum, der eine eigentümliche Faszination auf den Betrachter ausstrahlt. Die Oberfläche, die durch die oft grobe Struktur der Leinwand und kleinste Farbpartikel Lebendigkeit verliehen bekommt, erhält durch die Führung des Pinsels eine Raster- oder Linienstruktur, die den Bildern ihren individuellen Rhythmus verleiht. Jun nennt dies die Darstellung der Gefühlsmäßigung.

Als Malweise nutzt er eine Auswaschtechnik, die aus einem einzelnen Strich des Pinsels einen Farbfluss erzeugt. Die letztendlich sichtbaren Farben entstehen in einem langandauernden Prozess der Reduktion. Beginnend mit Schwarztönen wird das Bild nach und nach aufgehellt, bis sich zuletzt neue Grundfarben entwickeln, die häufig bis ins Weiß überführt werden. Die Farben selbst wirken wie zarte Schleier auf der Leinwand. Als Betrachter meint man förmlich, den Malprozess nachvollziehen zu können und hinter den Oberflächenstrukturen die unterschiedlichsten Farbaufträge erahnen zu können. Bilder von poetischer Schönheit und sinnlicher Tiefe sind das Produkt dieses Entstehungsprozesses. Für Wonkun Jun spiegelt sich in ihnen eine unendlich fortgesetzte Gefühlsveränderung wider, ein Prozess der Mäßigung, der zu einer Schönheit führt, die von der Zusammensetzung der Farben und deren Wiederholungen bestimmt wird.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.