Peter Nagel

Neues aus Entenhausen


22. April 2007 - 6. Mai 2007

Nach seiner Einladung nach Japan, wo Peter Nagel 2005 im Rahmen des Projektes "Deutschland zu Besuch in Japan" seine großformatige Keramik-Installation "Mickey at Sunday School" in der ehemaligen Finanzverwaltungsakademie in Tokio zeigte, wird der Düsseldorfer Künstler nun erstmals eine Variante dieser ursprünglich 37-teiligen Arbeit auch im Rheinland ausstellen. Nach seiner Einzelausstellung im Jahre 2003 und seiner Beteiligung an der Jubiläumsausstellung "Quintessenz" ist dies nun bereits der dritte Auftritt von Peter Nagel im Mönchengladbacher [kunstraumno.10], der sicher wieder zu einem unserer Ausstellungshöhepunkte zu zählen sein wird.

Im Mittelpunkt der Installation steht ein "Lehrer" in Form eines überdimensionalen Gartenzwerges, der in den Farben der amerikanischen Flagge gekleidet ist. Die Schüler, beide Klassenprimusse, sind in den Farben der deutschen und japanischen Fahnen gehalten. Zur Installation gehört eine Deutschlandkarte, die Peter Nagel als Kritik an der "Post-Spaßgesellschaft" geschaffen hat und mit der er Fragen nach dem Werteverlust, der Orientierungslosigkeit sowie der Dekadenz unserer heutigen Gesellschaft aufwirft.


Peter Nagel war immer schon ein politisch orientierter Künstler, der mit seinen oft ironisch überzogenen Arbeiten harsche Kritik an der Gesellschaft übt. Bereits bei früheren Werken konfrontierte er die Betrachter mit den Konflikten zwischen den großen Wirtschaftsnationen und der Dritten Welt. Skrupel kennt er dabei nicht, vorstellbar ist alles, was der Intention der Arbeit dient. Peter Nagel ist ein Künstler, der nicht an der Etablierung einer persönlichen Handschrift interessiert ist, obgleich auch seine Arbeiten durch bestimmte Kennzeichen charakterisiert werden: die Kombination des Unzusammengehörigen, die Verfremdung des Vertrauten und die Zusammenfügung eines Zeichen- und Symbolmaterials zu größtmöglicher Komplexität. Die Unzufriedenheit mit der herrschenden Weltordnung treibt Peter Nagel um, empört und bewegt ihn und findet ihren offensichtlichen wie verborgenen Ausdruck in seinen Arbeiten. Er reagiert nicht in der objektivierenden, distanzierten Form konzeptuellen Arbeitens, sondern mit der ihm eigenen Mischung aus Trotz, Witz und Eigensinn.




Als Besonderheit darf die Edition zur Ausstellung angesehen werden. Peter Nagel wird ein ca. 20 cm langes Nashorn aus Bronze vorstellen, das extra für diese Ausstellung erstellt wurde. Die Arbeit aus massiver Bronze, auf die schon viele Fans seiner "Nashornkunst" seit langer Zeit warten, wird im Rahmen der Ausstellung zu einem Subskriptionspreis von 350,- EUR angeboten.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.

Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 22. April 2007 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis Sonntag, dem 6. Mai 2007 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.