Ada Blochwitz

Waldbilder

24. Februar - 9. März 2008

 


Mit "Waldbilder" überschreibt die in Kaarst bei Neuss lebende ehemalige Beuys-Schülerin Ada Blochwitz ihre aktuelle Ausstellung im [kunstraumno.10]. Die Künstlerin hat sich durch ihre Charakterstudien von Menschen und Tieren einen Namen gemacht. Auch in ihrer zweiten Einzelausstellung im [kunstraumno.10] wird sie sich wieder diesem Thema widmen, nachdem sie bei ihrer Premiere 2001 Könige und Kardinäle in den Fokus gerückt hatte. Wer Ada Blochwitz kennt, wird vermuten können, dass die neuen "Waldbilder" keine realitätsnahen Abbilder im Sinne detailgenauer Wiedergaben bestimmter Umgebungen oder auch Tierbilder sein werden, sondern eben Charakterstudien. Die Physiognomie und die Haltung der abgebildeten Tiere und Menschen lassen sich oft auf Menschentypen übertragen oder vermögen viel über den Menschen im allgemeinen auszudrücken. In ihrer typischen Arbeitsweise der Materialcollage versteht es Ada Blochwitz immer wieder, Gemälde zu erschaffen, von denen eine eigentümliche Aura ausgeht. Ada Blochwitz schafft es, dass der Betrachter sich unwillkürlich einem Gemälde nähert, um ihm seine unter der Oberfläche schlummernden Geheimnisse zu entlocken. Auf den ersten Blick wird man auch bei ihren neuen Arbeiten von dieser Oberfläche gefangen genommen; etwas verunsichert, weiß man nie, wie man diese Bilder verstehen soll. Tritt man näher heran, so fallen die Materialien auf, aus denen die Gemälde zusammengesetzt sind. Ada Blochwitz arbeitet mit Vorliebe auf alten, oft bereits benutzten Untergründen, die zudem mit mancherlei Fundstücken zusätzlich bereichert sind. Als Untergründe finden z.B. alte Stoffe, Tischdecken, Karteikarten oder wie im Beispiel der Einladungskarte auch eine ehemalige Zeltplane Verwendung. In einer dritten Erkundungsphase wird man dann die Besonderheit der Arbeiten von Ada Blochwitz erkennen. Ada Blochwitz hat einen eigenen Humor, der in ihren Bildern immer wieder zutage tritt. Die Zusammensetzung der Motive, oft weit entfernt von jeglicher Realität, lässt den Betrachter oft schmunzeln. Aber nach und nach spürt man auch die Aussage, die hinter dieser ersten Wahrnehmung steckt. Man spürt als Betrachter den Zwang, sich mit den Bildern auseinander zu setzen. Aus der ersten Annäherung entsteht erst Neugier, dann Erkenntnis. Und so wird man in diesen Bildern nach und nach vieles wiederfinden, was einem seit langem vertraut ist.

Zur Ausstellung erschien eine Edition und ein Katalog.