Michael Beckers
Rmx

4. März - 18. März 2012

"Rmx" steht für Remix. Die Kunst des Mönchengladbacher Künstlers Michael Beckers basiert auf Vorlagen, Bildern, Fotografien, die er in Zeitungen, Prospekten, Büchern, im Fernsehen oder auch direkt in der Kunstgeschichte findet. Er malt diese Vorlagen in oft fotorealistischer Form ab und überträgt sie, gerade bei seinen Leinwandbildern, gleichzeitig in ein überdimensionales Maß. Die Besonderheit seiner Kunst liegt aber darin, dass er in einem zweiten Schritt Irritationen in diese Arbeiten einfügt und sie damit in einen ganz neuen Kontext setzt. Oft nutzt er dafür kleine, zumeist penibel detailgetreu gemalte Motive aus der Spielzeug- oder Comic-Welt und schafft es damit, den Sinnzusammenhang des Bildes komplett auf den Kopf zu stellen.

Auch die Arbeiten seiner aktuellen "Rmx"-Reihe sind nach diesem Konzept aufgebaut. Sie unterscheiden sich aber von den Leinwandarbeiten dadurch, dass sie auf Karton gemalt sind und alle das gleiche Maß von 70 x 50 cm besitzen. Diese relativ kleinen Arbeiten stellen gewissermaßen einen Ritt quer durch die Kunstgeschichte dar. Man sieht Vorlagen von Klimt, Matisse, Beckmann oder Picasso, die mit exaktem Strich gemalt sind. Konfrontiert werden diese Ikonen der Kunstgeschichte zumeist mit kleinen Comic-Figuren, die u.a. von den belgischen Comiczeichnern Hergé und Peyo stammen, von lachenden Orangen, japanischen Manga-Figuren oder Legosteinen, aus denen goldfarbene Flammen züngeln. Die Einladungskarte zeigt beispielsweise eine Zeichnung von Pablo Picasso aus dem Jahr 1916, in der er seinen Freund Apollinaire in einer Soldatenuniform darstellt. Auf der Hand des Dichters steht eine kleine bunte Mädchenfigur, die ursprünglich von Marcel Duchamp in einem seiner Ready-mades benutzt wurde. Duchamp nutze ein Werbeschild der Firma Sapolin Enamel (Sapolin Lackfarben) und machte mit einer Erweiterung von wenigen Buchstaben daraus "Apolinere Enameled" (Lackierter Apollinaire). Michael Beckers, der neben seinem Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf auch Kunstwissenschaft studiert hat, spielt hier genüsslich mit den Bildzitaten aus den beiden unterschiedlichen "Apollinaire-Bildern" und schafft es mit einem Augenzwinkern und mit viel Ironie die Betrachter in einen Dialog mit seinen Bildern und damit der Kunstgeschichte einzubinden.


Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 4. März 2012 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung war bis Sonntag, dem 18. März 2012 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.