Sybille Pattscheck & Freddie Michael Soethout

Poesie der Leere

12. August 2007 - 26. August 2007

Sybille Pattscheck, corona chrome, lichtblau
2007, 125 x 125 cm, Wachs, Pigment, Acrylglas

Nach der Sommerpause wird das Ausstellungsprogramm der zweiten Jahreshälfte 2007 im [kunstraumno.10] mit einer Ausstellung der beiden Kölner Künstler Sybille Pattscheck und Freddie M. Soethout eröffnet. Diese Ausstellung war seit längerer Zeit ein spezieller Wunsch unsererseits und wir freuen uns sehr, erstmalig die beiden Künstler in Mönchengladbach präsentieren zu dürfen.

Sybille Pattscheck stellte im Frühjahr dieses Jahres bereits im Rahmen des Programms "Kunst aus NRW" in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster aus. Ihre aktuellen Enkaustikarbeiten, die sogenannten Coronachromes, benutzen Plexi-glas als Bildträger. Auf diese kastenartigen gläsernen Körper wird von allen Seiten in dünnen Schichten ein farbiges Gemisch aus Wachs und Farbe aufgetragen. Kontrastierend zu der eigentlichen Bildfläche werden die Seiten des Körpers andersfarbig abgesetzt. Der Farbton des Randes dringt, verstärkt durch die Lichtdurchlässigkeit der Kanten, in das vordere Farbfeld des Bildes ein und erzeugt einen diffusen Farbraum mit grenzenloser Tiefe. Die Malerei des Randes erscheint im Innern des Bildes als farbige immaterielle Lichtsubstanz, welche die Leere zum Leuchten bringt.

Freddie Soethout, farbenlichthaut No.18
2007, Silikon, Glas, Pigment, Acrylglas

Die neuen Arbeiten Freddie Soethouts mit dem Werktitel "farbenlichthaut" sind im vergangenen Jahr entstanden. Sie bestehen aus geschnittenen schmalen Glasstreifen, die mit eingefärbtem Silikon zu einer transparenten Bildfläche aneinander-gefügt sind, eingefasst in einem Rahmen aus Acrylglas. Im direkten Gegenüber blickt der Betrachter dabei auf kaum mehr als ein leeres Feld durchsichtiger horizontaler Glasbruchkanten, durch welche die dahinterliegende Wand - an der die Arbeit hängt - sichtbar bleibt. Vereinzelt quillt hier und da das farbig pigmentierte Silikon zwischen den Glasstreifen hervor und deutet fast zeichnerisch die Poesie der Leere aus. Ganz anders zeigen sich die Arbeiten dem Betrachter im seitlichen Vorbeigehen: Schlagartig öffnet sich das Bild und stellt die Fülle der zwischen den Glasstreifen versteckten Silikonflecken als ein rauschendes Meer von Farben zur Schau.

Freuen Sie sich mit uns auf die Arbeiten dieser beiden Künstler, die im wahrsten Sinne des Wortes eine "Poesie der Leere" im [kunstraumno.10] zeigen werden!

Judith und Andreas Beumers

Zur Ausstellung erschienen zwei Editionen.