Jürgen Paas

Orange, Hellblau und Schwarz

13. Januar - 27. Januar 2008

 


Zum Start ins 8. Jahr unserer Ausstellungstätigkeit freuen wir uns, im [kunstraumno.10] wieder ein weiteres Ausstellungs-Highlight in Mönchengladbach präsentieren zu dürfen: den in Essen lebenden Künstler Jürgen Paas. Er studierte u.a. an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris, hatte Lehraufträge an den Universitäten Dortmund, Essen und Köln und erhielt u.a. Stipendien der Cité International des Arts Paris, des Deutschen Studienzentrums Venedig und des Landes NRW. Seine Arbeiten befinden sich in Sammlungen der Kunsthalle Bremerhaven, des Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, im Museum Schloss Morsbroich Leverkusen, im Museum der Stadt Mülheim, in der Kunstsammlung NRW Kornelimünster, im Kunstmuseum Düsseldorf und vielen anderen Museen, Institutionen und städtischen Sammlungen. Seit 1994 ist Jürgen Paas regelmäßig national und international auf Messen vertreten, zuletzt auf der Art Moskau und der Toronto International Art Fair.

Jürgen Paas ist ein Vertreter der konzeptuellen Malerei. Die Farbe steht im Mittelpunkt seines Werks. Jürgen Paar beschäftigt sich mit dem Wesen der Farbe und ihrem von abbildhaften Aufgaben befreiten Selbstsein als Bildphänomen. Jürgen Paas trennt die Farbe von allen symbolischen oder zeichenhaften Repräsentationsaufgaben und zeigt Farbe in ihrer Selbstaussage. Dafür hat er seit 1995 ein Farbarchiv aus monochrom lackierten Metalltafeln angelegt, das ihm die Möglichkeit gibt, eine unendliche Vielzahl von Farbkombinationen und Farbvarianten aufzuzeigen. Ein ähnliches Prinzip verfolgt Jürgen Paas mit seinen Buchobjekten, die scheinbar ebenso ein breites Spektrum an Variationsmöglichkeiten beinhalten. Jede aufgeschlagene Seite zeigt eine monochrome Farbfläche, die theoretisch durch einfaches "Umblättern" verändert werden könnte. Die Edition zur Ausstellung im [kunstraumno.10] wird im übrigen aus den 10 letzten Exemplaren eines kleinen Buchobjektes bestehen, das mit einer eingelegten Originalarbeit ergänzt wird.

Jürgen Paas eröffnet mit seinen Arbeiten neue optische Erfahrungen, die über körperbezogene und räumliche Sichtbarkeit hinausgehen. So lässt sich z.B. sein Prinzip der Verschiebung von referentiellen Zeichen zur Bildhaftigkeit von Farbe an seiner bekannten Postkartenedition nachvollziehen: Hierbei werden handelsübliche in Felder aufgegliederte Postkarten, die Stadtansichten zeigen, mit Folie überklebt. Der Aufdruck "Grüße aus ..." scheint dabei noch teilweise durch. Steht anfangs noch die Tendenz des Betrachters im Vordergrund, durch die Folie hindurch die ursprüngliche Abbildung zu erkennen, so richtet sich bald das Interesse alleine auf die Farbe und die damit neu entstandene Bildlichkeit.

Wir würden uns freuen, wenn Sie gemeinsam mit uns dem Geheimnis der Farben auf die Spur kommen möchten. Jürgen Paas wird Ihnen die Augen für das Wesen der Farbe öffnen!

Zur Ausstellung erschien eine Edition.