Ingrid Langanke

Mutter und Kind

26. Oktober - 9. November 2008

Zum vorläufigen Abschluss des Ausstellungsjahres wird im [kunstraumno.10] eine sehr überraschende Ausstellung zu sehen sein. Die Mönchengladbacher Künstlerin Ingrid Langanke kennt man seit über zwei Jahrzehnten als Künstlerin, die mit konkreten Arbeiten in den bevorzugten Farben Weiß, Schwarz, Blau und Rot sowie ihren Aschearbeiten sich überregional einen Namen gemacht hat. Ausstellungen im Museum Mülheim, im Clemens-Sels-Museum Neuss oder im Verein für aktuelle Kunst in Oberhausen zeigten, welche Möglichkeiten mit Ihrer Kunst verbunden sind, die laut Ingrid Langanke letztendlich als "Herausforderung" und "ewig währendes, grundsätzliches Problem" "nur" dazu dient, das Verhältnis von Fläche, Raum und Zeit zu definieren.
Wer Ingrid Langanke kennt, weiß, dass sie ihre künstlerische Ausbildung als Holzschnitzerin in Kevelar begann und sich später viele Jahre auf künstlerischer Ebene mit dem Thema "Mutter und Kind" beschäftigte. Ihre frühen Arbeiten aus dieser Zeit setzten sich aus bemalten und geschnitzten Holzformen zusammen, die sie mit Fundstücken kombinierte. Das Ergebnis waren zum Teil sehr große Wand- und Standskulpturen, die aus unterschiedlichen Perspektiven das nicht immer unkomplizierte Verhältnis von Mutter und Kind beschrieben. Beginnend mit dem Zeitpunkt der Geburt, der Abnabelung sowie der engen Bindung wurden alle Phasen des Verhältnisses zwischen Mutter und Kind in ihren Skulpturen dargestellt. Aber nicht nur positive Beziehungsaspekte wurden dargestellt, sondern auch die Probleme im Verhältnis zwischen Mutter und Kind wurden in diesen Arbeiten nicht ausgespart.
Nun nach über 20 Jahren griff Ingrid Langanke das Thema wieder auf. Die Einflüsse ihrer konkreten Kunst haben in den neuen Arbeiten deutlichen Einfluss genommen. Im Gegensatz zu den früheren Skulpturen bestehen die neuen Wandarbeiten aus vorgeschnittenen Holzlatten, die Ingrid Langanke in immer wieder neuen Variationen zusammenfügt und anschließend mit einem Rotton bemalt, der bereits in ihren frühen Arbeiten immer wieder zur Anwendung kam. Die Bemalungen der Arbeiten verweisen auf geometrisch-archaische Grundformen, mit denen sie klar wesentliche Aspekte des Verhältnisses zwischen Mutter und Kind zum Ausdruck bringt.
Die Kenner der konkreten Kunst Ingrid Langankes werden überrascht sein, wie die Künstlerin es schafft, das frühe Thema Mutter und Kind mit einer neuen Formen- und Zeichensprache gänzlich neu und einzigartig darzustellen. Erstmals werden im Rahmen dieser Ausstellung im [kunstraumno.10] die neuen Arbeiten von Ingrid Langanke der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem einführenden Text von Dr. Christiane Zangs, die als Kulturdezernentin und frühere Direktorin des Clemens-Sels-Museums in Neuss eine ausgezeichnete Kennerin des Werks von Ingrid Langanke ist.


Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, dem 26. Oktober 2008 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung war bis Sonntag, dem 9. November 2008 jeweils freitags von 17:00 - 19:00 Uhr, samstags und sonntags von 15.00 - 17.00 Uhr zu besichtigen.