Ingrid Langanke

25. November - 9. Dezember 2001


Seit über 10 Jahren bestimmen klare, gradlinige Formen in den bevorzugten Farben Weiß, Schwarz, Blau und in den letzten Jahren besonders Rot das Werk der Mönchengladbacher Künstlerin Ingrid Langanke. Daneben entwickelte sie ein Grau, dessen Pigmente sie aus der Asche verbrannter Zeitungen gewinnt. Somit zerstört und konserviert sie gleichzeitig die flüchtigen Botschaften dieses Mediums, um sie in sublimierter Form an den Betrachter weiterzugeben.


Die Ausstellung im [kunstraumno.10] zeigt ausschließlich neue Arbeiten aus dem Jahr 2001, von denen zahlreiche während eines Studienaufenthaltes der Künstlerin auf Schloß Plüschow in der Nähe Schwerins entstanden. Nachdem Ingrid Langanke sich in den letzten Jahren intensiv mit der Farbe Rot beschäftigte und die in dieser Phase entstandenen Werke Ende 2000 in einer umfassenden Ausstellung im Clemens-Sels-Museum Neuss der Öffentlichkeit vorstellte, wandte sie sich im laufenden Jahr wieder verstärkt der Farbe Blau, insbesondere dem Indigoblau, zu. In Kombination aus blauen Flächen und Asche entstanden so "Nachtstücke", die sich einem schnellen und oberflächlichen Erfassen entziehen und zu kontemplativer Betrachtung herausfordern.

Die Farben stehen zwar im Vordergrund der Arbeiten Ingrid Langankes, dienen aber letztendlich nur dazu, das Verhältnis von Fläche, Raum und Zeit zu definieren, als "Herausforderung" und "ewig währendes, grundsätzliches Problem", wie es Dr. Christiane Zangs im Katalog zur Neusser Ausstellung beschrieb. Die von jedem Pinselduktus befreiten Oberflächen, die keine Handschrift der Künstlerin erkennbar lassen, beinhalten durch ihre materielle, räumliche und farbliche Zusammensetzung konkrete Botschaften an den Betrachter. Diese Tendenz verstärkt sich besonders in neuester Zeit durch fiktive "Briefe", die in geradezu lyrischer Weise durch feine Graphitlinien symbolisiert werden. "Zeichnungen" - Ingrid Langanke gab ihren weißen linearen Wandskulpturen diese Bezeichnung - ergänzen diese Botschaften und schaffen so ein Ensemble, welches sich im kleinen [kunstraumno.10] zu einem Gesamtkunstwerk verdichtet.

 

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.