"... is doch logisch!"

Entwürfe und Werke von Michael Kortländer

13. April - 27. April 2008

 

Die Ästhetik des Unscheinbaren steht im Vordergrund des in Neuss lebenden Künstlers Michael Kortländer. Der ehemalige Meisterschüler von Gerhard Hoehme nutzt für seine Objekte ausschließlich das auf den ersten Blick unscheinbare Material Wellpappe. Welche mehr oder weniger verborgenen Reize mit diesem Material verbunden sind, offenbaren seine Werke. Die dem Material immanenten Formen und Strukturen nutzt Michael Kortländer, um aus dem Werkstoff Wellpappe mittels einer dem Material naheliegenden Farb- und Formgebung dreidimensionale Skulpturen zu gestalten, die durch Dynamik, aber auch innerer Geschlossenheit einen ganz besonderen Reiz auf den Betrachter ausüben, der durch Bronzen- oder Marmor-Skulpturen in dieser Form nicht zu erreichen ist.

Michael Kortländer hat seine künstlerische Laufbahn ursprünglich als Maler begonnen. Um die Begrenzung des klassischen Tafelbildes zu durchbrechen, nutze er bereits in frühen Phasen seiner Tätigkeit Kartonagen als Bildträger. Ungewöhnliche Bildformate und Materialbeimischungen prägten die Arbeiten Michael Kortländers. Bis heute nutzt er für seine Skulpturen eine dem Material verwandte Farbigkeit, indem er seine Arbeiten mit einer grau-braunen bzw. grau-grünen oder grau-blauen Farbe bemalt. Bei seinen Skulpturen entwickeln sich die Kartonagen vom Bildträger zum eigentlichen Kunstwerk, die Farbe dient hierbei der Hervorhebung des dem Material bereits innewohnenden Ausdruckswertes. Die Skulpturen Michael Kortländers sind nicht Produkte eines schnellen Werkprozesses. Umfangreiche Vorstudien und das Durchspielen zahlreicher Formvarianten stehen am Anfang des Entwicklungsprozesses seiner Arbeiten. Durch Stanzungen, Nuten, Falzungen und Klebungen werden die einzelnen Gestaltungselemente nach und nach erarbeitet, bis letztendlich durch die gezielt eingesetzte Bemalung bzw. Tränkung mit Leinöl der Form- und Gestaltungsprozess abgeschlossen wird. Durch diese Kombination von Form und "Malerei" erhalten die Skulpturen Michael Kortländers ihre für sie typische Ausstrahlungskraft.

Mit dem Titel der Ausstellung "... is doch logisch!" spielt Michael Kortländer auf den oben beschriebenen Entstehungs- und Entwicklungsprozess seiner Skulpturen an. Auch wenn er an dem Material Wellpappe die Möglichkeit der spontanen Eingebung bei der Formfindung liebt, sind seine Arbeiten dennoch Produkte einer langen "logischen" Entwicklungsreihe. Dementsprechend werden im Rahmen der Ausstellung auch Entwürfe zu sehen sein, die diesen Entwicklungsprozess dokumentieren. Letztendlich wird die Ausstellung selbst "dokumentiert" durch einen eigens erschienenen Katalog.

Zur Ausstellung erschien eine Edition und ein Katalog.