José Heerkens
Light and Heavy

14. April - 1. Mai 2024

  

In Anlehnung an die Arbeit eines Komponisten nutzt die niederländische Malerin José Heerkens, die 2023 eine Einzelausstellung im renommierten Kröller-Müller-Museum bei Arnheim hatte, horizontale Linien und Raster zur Gestaltung ihrer Ölbilder. Nur komponiert sie nicht mit Noten, sondern mit Farben.
Die Farbe ist das Element, um das sich letztendlich alles dreht. Auf den ersten Blick könnte man denken, es geht um Konstruktion, um die Anordnung von Linien, Rastern und Farbfeldern. Diese Elemente spielen sicher eine Rolle in ihren Arbeiten, aber letztendlich sind die Farbeffekte, die durch die Pigmente der Farben auf der Leinwand erzeugt werden, das Wesentliche für José Heerkens. Geometrie ist kein Zweck, sondern ein Mittel das der Farbe dient, um eine universelle Bildsprache zu erreichen, die unsere Verbindung zum Leben und zur Natur zum Ausdruck bringt. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in den Titeln wieder, die immer intuitiv denkend entstehen: „This Afternoon“ oder „Evensong“ Worte, die Farben hervorrufen. Die Wirkung von Farben steht für sie stets im Vordergrund. Daher ist es enorm wichtig, sich auf ihre Bilder einzulassen. Abbildungen ihrer Arbeiten können nicht wiedergeben, was man direkt vor ihren Arbeiten erlebt. Man muss genau hinschauen, um das feine Spiel der Farben zu fühlen. José Heerkens verändert in jedem ihrer Raster die Farbmischung, den Farbauftrag und sogar ihren Pinselstrich. Eine Farbschicht überlagert die andere, ebenso die Linien, die mal durchgezogen sind und ein anderes Mal immer neu angesetzt werden. Man soll die künstlerische Handschrift nachvollziehen können. Sie ist Teil ihres Bildkonzeptes. Ebenso gehört der Freiraum dazu, den sie ihren Bildern lässt. Es fällt sofort auf, dass große Teile der Leinwand unbemalt sind. Allerdings sieht man keine klassische weiße Leinwand, sondern unbehandeltes Leinen. Diese „Freiräume“ sind ihr wichtig, damit das Werk „offen genug zum Betreten“ ist, wie sie es selbst formuliert. Der Betrachter soll in die Arbeit eintreten können und sich auf sie einlassen. Das Ausloten der Wirkung einer Farbe im direkten Zusammenspiel mit einer daneben liegenden Farbe ist ihr Arbeitsfeld. Wie sie selbst sagt, ist es ein kontinuierlicher Prozess des Schauens, Fühlens, Denkens und des Malens selbst.

Die Eröffnung der Ausstellung im [kunstraumno.10] in Mönchengladbach findet am 14. April 2024 in der Zeit zwischen 11:30 und 16:00 Uhr statt. Die Ausstellung wird bis zum 1. Mai 2024 freitags von 17 - 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 - 16:30 Uhr zu besichtigen sein.